„ASG möchte die Aktivitäten im Bereich Jet Fuel intensivieren und verspricht sich vom SAFari-Konsortium einen erheblichen Erkenntniszuwachs. Dafür stehen eine maßgeschneiderte Analysetechnik für die Charakterisierung der Bestandteile sowie eine umfangreiche Laborausstattung zur Bestimmung wichtiger Kraftstoffparameter bereit. Zudem unterstützt die ASG die Projektpartner bei der Entwicklung der Destillationsverfahren im Technikums-Maßstab und stellt synthetische Feeds für die Anlagen zur Verfügung. Es kann auf bereits belastbare Erfahrungen in beiden Bereichen aufgebaut werden.“
Dr. Thomas Wilharm - Gründer ASG Analytik-Service AG
Im Forschungsvorhaben SAFari werden die Partner nachhaltigen Flugkraftstoff aus Methanol in einer Pilotanlage herstellen und testen, um anschließend die vollständige Marktzulassung durch die American Society for Testing and Materials (ASTM) zu erhalten. Hinsichtlich des Methanol-Pfads zur Herstellung von SAF ist noch keine vollständig integrierte Pilot- oder Demonstrationsanlage in Betrieb, die die gesamte Prozesskette umfasst. Die zukünftige SAFari-Pilotanlage wird vom Fraunhofer ISE entwickelt und betrieben und soll alle für den späteren technischen Prozess erforderlichen Funktionalitäten vereinen, um die Übertragung des gewonnenen Know-hows in den industriellen Maßstab zu gewährleisten.
Die Umwandlung von Kohlendioxid und Wasserstoff zu Methanol als Einsatzstoff für das SAFari-Projekt ist aus verschiedenen Gründen sehr vorteilhaft: »Grünes Methanol kann weltweit an Standorten mit einer hohen Verfügbarkeit an erneuerbaren Energien hergestellt und als flüssiger Reinstoff mit der vorhandenen Infrastruktur effizient an andere Standorte transportiert werden. Dort wird es in Flugtreibstoffe umgewandelt. Daher bietet dieser Methanolpfad eine große Chance, Wertschöpfung auch in Deutschland zu generieren«, erklärt Dr. Achim Schaadt, Leiter der Abteilung für Nachhaltige Syntheseprodukte am Fraunhofer ISE. »Wir wollen außerdem zeigen, dass mit SAF auf Methanolbasis eine höhere Beimischungsquote erreicht werden kann.« Derzeit erlauben die verschiedenen ASTM-zugelassenen SAF eine Beimischungsquote von bis zu 50 %. Im SAFari-Projekt wird eine Quote von bis zu 100 % angestrebt.
Zum Konsortium gehören die ASG Analytik-Service AG, die BP Europa SE, die Clariant AG, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Assoziierte Partner wie die Südzucker AG und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL) sind wichtige Stakeholder, die die notwendigen Rohstoffe bereitstellen oder als Anwender in Frage kommen. Das SAFari-Projekt wird seit dem 1. Dezember 2022 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) für die Dauer von sechs Jahren gefördert.